Hergisweidli 2022

Champions-League-Atmosphäre am Hergisweidli-Match

 

Für die B-Junioren des FC Hergiswil war es ein ungewöhnlicher Match. Schliesslich gab es für einmal nur Sieger. Sie spielten zusammen mit Menschen mit einer Beeinträchtigung von der Stiftung Weidli Stans.

 

In der 5. Minute schoss Sebastian Fässler das 0:1 für Team Blau, nach elf Minuten stand es 0:2, in der 14. Minute konnte Antonia Wächlin verkürzen. So ging es weiter: Jubel und Ernüchterung auf beiden Seiten. Nach der ersten Spielhälfte stand es 2:3 für die Mannschaft in Blau.

 

Nach der Pausenpredigt von Trainer Rogério Ferrão schossen Captain Bruno da Silva und Angelo Frank das rote Team in kürzester Zeit 4:3 in Front. Zehn Minuten vor dem Spielende glich Vicky Blättler zum 4:4 aus und kurz vor Schluss erzielte die gleiche Spielerin ein weiteres Tor, das leider nicht zählte, denn nach Intervention des VAR annullierte der Schiedsrichter den Treffer wegen eines Handspiels. Dafür kamen die zahlreichen Zuschauer in den Genuss eines Penaltyschiessens, das die blaue Mann-schaft von Trainer Beni Portmann mit dem Endresultat von 8:4 für sich entschied.

 

Authentische Atmosphäre war ein Muss

 

Für Frick musste es unbedingt ein Spiel in einer authentischen Atmosphäre sein. So wurde beim Innerschweizer Fussballverband ein Schiedsrichtertrio angefordert, die Ausrüstung stammte von Mannschaften aus der Super League und es gab zwei iden-tische Pokale, denn schliesslich sollte es nur Sieger und keine Verlierer geben.

 

Besser als die Champions League

 

Die meisten Ideen von 2019 wurden auch dieses Jahr übernommen und teils optimiert. So fand das Spiel nicht mehr auf dem Kunstrasen unten im Dorf statt, sondern oben auf der Grossmatte, deren Infrastruktur sich für die Verpflegung aus der Weidli-Küche bestens eignete. Zudem wurde dieses Mal für eine perfekte Ausrüstung der Gast-spieler gesorgt. Die Trikots waren speziell für dieses Spiel gesponsert, und als Novum für Juniorenspiele stand auf der Rückseite der Name des Trägers. Wie es sich für ein so wichtiges Spiel gehört, liefen die Teams unter den Klängen der Champions-League-Hymne auf den Platz und der Ball lag zwischen den beiden Pokalen auf einem Tisch bereit. Janos Bucher, der im Herbst das Präsidentenamt des FC Hergiswil antreten wird, kommentierte während der gesamten fünfzig Minuten das Geschehen auf dem Rasen über Lautsprecher. Dass dabei sogar das Schiedsrichtertrio während des Spiels öffentlich gerühmt wurde, hat selbst ein Champions-League-Match nicht zu bieten.

 

Das Wichtigste fand auf dem Spielfeld zwischen den Spielern statt. Die beiden Teams hatten schon im Vorfeld zusammen trainiert, und Beni Portmann, der Trainer von Team Blau, fand es bewundernswert, wie sich seine Junioren – nach einer ersten Phase mit Berührungsängsten – um die Gäste aus Stans kümmerten, wie sie ihnen den Ball schussbereit hinlegten, sie motivierten und gelegentlich auch trösteten. Inklusion pur! So dürfen wir uns hoffentlich bald auf den nächsten Hergisweidli-Match freuen.